LICHTSIGNAL SYNAGOGE LIESING – Gedenken an die Zerstörung der Liesinger Synagoge im November 1938

Am 10. November 1938 wurde die Synagoge des „Israelitischen Bethausvereins Minjan in Liesing“ im Beisein einer großen Menschenmenge in Brand gesetzt und zerstört. Zu Brandanschlägen auf Synagogen und Bethäuser und pogromartigen Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung Wiens kam es aber nicht erst während des Novemberpogroms, sondern bereits im Monat davor.

Am 7. November 2024 gedenken wir wieder gemeinsam der Zerstörung der Liesinger Synagoge, diesmal zusammen mit Or Chadasch – Liberale Jüdische Gemeinde Wien und dem Kulturverein Vienna Royal Philharmonic (unter der Leitung von Peter Illavsky), der Kompositionen der vetriebenen jüdischen Komponisten Franz Ippisch und Herbert Zipper spielt.

Beginn: 7. November, 19:00 Uhr, Liesinger Platz

Gedenkworte spricht Bezirksvorsteher Gerald Bischof

Die Veranstaltung endet nach einem Lichterzug mit Kerzen zum ehemaligen Standort der Synagoge in der Dirmhirngasse 112 und einem Stillen Gedenken.

Zum Sichtbarmachen der Synagoge mit Lichtsignalen ersuchen wir Sie, Kerzen, Fackeln oder Taschenlampen mitzubringen.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Im Kontext Demokratie: Ella-Lingens-Vortragsreihe

Der Verein Steine der Erinnerung in Liesing kooperiert mit wohnpartner https://wohnpartner-wien.at/ im Rahmen einer fünfteiligen Vortragsreihe mit dem Titel Im Kontext Demokratie: Ella-Lingens-Vortragsreihe (siehe unten).

Wir möchten Sie dazu auf eine ÄNDERUNG aufmerksam machen:

Der Vortrag Die Bedeutung von Theodor Herzl für Wien heute von Frank STERN muss leider abgesagt werden und wird nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Stattdessen laden wir Sie herzlich zu einem Vortrag von Gerald NETZL mit dem Titel Jüdisches Leben in Liesing ein.

WANN? Dienstag, 15.10.2024, 18:30 Uhr

WO?      Ella-Lingens-Hof, wohnpartner-Grätzl-Zentrum Atzgersdorf
                 Steinergasse 36/5/R01

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Abschied nehmen von Waltraut Kovacic

Obfrau des Vereins Steine der Erinnerung in Liesing

Mit großer Trauer und Betroffenheit müssen wir uns von Waltraut Kovacic verabschieden. Waltraut ist nach kurzer, schwerer Krankheit unerwartet im 75. Lebensjahr verstorben.

Waltraut war im Jahre 2013 Mitbegründerin der Agenda Gruppe Steine der Erinnerung in Liesing und viele Jahre Obfrau des gleichnamigen Vereins. Gemeinsam mit Waltraut haben wir 266 ermordeter Liesinger*innen gedacht, 72 Gedenksteine verlegt und fünf Erinnerungstafeln aufgestellt, die an Menschen erinnern, die während des NS-Terrors ermordet wurden.

Ihr konsequenter und unermüdlicher Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus und für Antifaschismus hat unsere Zusammenarbeit im Verein geprägt. Ihr Mut, ihre Entschlossenheit und ihre klare Haltung für soziale Gerechtigkeit werden unvergessen bleiben.

Als Obfrau des Vereins Steine der Erinnerung in Liesing hat Waltraut uns alle durch ihr Wirken inspiriert und unsere Arbeit gegen Ungleichheit und Intoleranz nachhaltig geprägt. Ihr Einsatz für eine gerechtere Welt war unerschütterlich und wird uns stets an ihre Stärke und ihren tiefen Glauben an die Menschlichkeit erinnern. In den letzten Monaten der Vereinsarbeit initiierte sie das Thema Junge Erwachsene und Gedenkarbeit an den Schulen in Liesing. Wir werden Ihre Initiative zu diesem Thema aufgreifen und weiterführen.

In dieser schweren Zeit möchten wir den Angehörigen und Wegbegleiter*innen unser tief empfundenes Beileid aussprechen. Ihr Vermächtnis wird in unserer Arbeit und unserem Handeln in der Gedenkarbeit weiterleben, ihr Engagement für eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft uns weiter anspornen.

Die Personen, die nicht zur Beerdigung kommen können (11.10.2024), haben die Möglichkeit sich am 18.10.2024 um 18:00 Uhr in der Evangelischen Pfarrgemeinde zu verabschieden.

In tiefer Verbundenheit und Anteilnahme
Robert Patocka, Walter Fugger und Gabriele Bargehr

Im Kontext Demokratie: Ella-Lingens-Vortragsreihe

Der Verein Steine der Erinnerung in Liesing kooperiert mit wohnpartner (https://wohnpartner-wien.at/) im Rahmen einer fünfteiligen Vortragsreihe mit dem Titel Im Kontext Demokratie: Ella-Lingens-Vortragsreihe. Diese nimmt Ausgang bei der Person Ella Lingens und stellt auf eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Antirassismus, Antisemitismus, Antifaschismus und Frauengeschichte ab.

Robert Patocka hält dabei am Dienstag, den 22.10.2024, den Vortrag „Zwangs- und Fremdarbeitslager in Liesing 1938 -1945“.

Die Rolle Wiens als Europäische Demokratiehauptstadt/European Capital of Democracy 2024/2025 ab Oktober 2024 stellt den aktuellen Bezugspunkt zur Vortragsreihe dar. Die einzelnen Beiträge zeigen Zusammenhänge der Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements für die Erinnerungsarbeit in demokratisch organisierten Gesellschaften auf.

Hier das gesamte Programm:

Dienstag, 24.09.2024, 18:30 Uhr
Daniela Finzi: Ella Lingens – „Subjekt der Geschichte“. Antifaschistische Erinnerungsarbeit und Engagement für die Psychoanalyse.

Anschließend, um ca. 20:00 Uhr
Stephan Kutscher, Constanze Höffinger und Michael Kaiser interpretieren in der Formation Discovering Django Reinhardt klassische Stücke des Jazz Manouche.

Dienstag, 01.10.2024, 18:30 Uhr
Andreas Peham: Aktuelle Konstellationen des Antisemitismus: Erscheinungsformen, Ursachen und Gegenstrategien

Dienstag, 08.10.2024, 18:30 Uhr
Evelyn Steinthaler: Antifaschistisches Handeln: Die Widerstandsgruppe Altlerchenfeld

Dienstag, 15.10.2024, 18:30 Uhr
Frank Stern: Die Bedeutung von Theodor Herzl für Wien heute

Dienstag, 22.10.2024, 18:30 Uhr
Robert Patocka: Zwangs- und Fremdarbeitslager in Liesing 1938-1945

Alle Vorträge finden im Ella-Lingens-Hof, im wohnpartner-Grätzl-Zentrum Atzgersdorf statt, in Steinergasse 36/5/R01.

Gedenkbegehung für Fam. POLLAK am 14. September 2024

Der Verein Steine der Erinnerung in Liesing lädt Sie dazu ein, am Samstag, den 14. September 2024, um 15:00 Uhr, an der Breitenfurter Straße 267 (Stadtpark Atzgersdorf) an der Gedenkbegehung für Familie POLLAK teilzunehmen und mit uns gemeinsam der Opfer des Holocaust und des nationalsozialistischen Terrors zu gedenken.

Familie Pollak besaßen auf dem Gelände des heutigen Stadtparks und des Mühlengrunds ihre Lederwarenerzeugung und Villa. Der einstige Besitzer Gustav Pollak verstarb 1933, fünf Jahre später wurden seine Familienmitglieder und Erben von den Nationalsozialisten zum Verkauf ihres Besitzes gezwungen. 1941 nahmen sich Anna, die Witwe Gustav Pollaks, und sein Sohn Hans, zusammen mit seiner Ehefrau Marianne, das Leben. Tochter Franziska Drach (geb. Pollak) gelang zwar die Flucht nach Tschechien, doch wurde sie dort verhaftet und 1944 in Auschwitz ermordet.

Das Grußwort anlässlich der Gedenkveranstaltung kommt von Bezirksvorsteher-Stellvertreter Harald Gruber.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Die Gedenkbegehung für Fam. POLLAK musste kurzfristig aufgrund des Schlechtwetters ABGESAGT werden. Wir entschuldigen uns für etwaige, daraus entstandene Unannehmlichkeiten und werden Sie über einen Ersatztermin zeitgerecht informieren.

Gedenkbegehung für Moric PICK

Am 08.06.2024, um 15:00 Uhr, findet in Gregorygasse 35 die Gedenkbegehung für Moric Pick, den ehemaligen Inhaber der Wiener Niederlassung der von seinem Vater Márk Pick 1869 gegründeten Szegediner Salamifabrik, statt.

Moric Pick verweigerte die Arisierung der Betriebsstätte und wird daraufhin verhaftet, das Fabriksgelände 1941 versteigert. 1944 wird die Familie Pick in Szeged von der SS festgenommen und in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Am 18.02.1945 verstirbt Moric Pick ebendort, seine Frau Irma und Tochter Vera überleben die beiden KZ Bergen-Belsen und Theresienstadt / Terezín.

Vereinsobfrau Waltraut Kovacic eröffnet die Gedenkveranstaltung, Bezirksvorsteher Gerald Bischof begrüßt die eigens aus Kanada angereisten Familienangehörigen und verweist u.a. auf die Relevanz von Erinnerungsarbeit vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Entwicklungen, Robert Patocka verantwortet die historische Kontextualisierung der Gedenksteinlegung.

Zwei weitere Gedenkbegehungen in Liesing: Zeichen setzen gegen das Vergessen!

Der Verein Steine der Erinnerung in Liesing lädt Sie sehr herzlich zu zwei weiteren Gedenkbegehungen ein:

Samstag, 25. Mai 2024, 15:00 Uhr, Erlaaer Straße 81:

Gedenkstein für Eduard JURIK, getötet im KZ Buchenwald.

Samstag, 08. Juni 2024, 15:00 Uhr, Gregorygasse 35:

Gedenkstein für Moric PICK, getötet im KZ Bergen-Belsen.

(Moric Pick war der Inhaber der Wiener Niederlassung der von Markus Pick 1869 gegründeten Szegediner Salamifabrik. Moric Pick verweigert die Arisierung der Betriebsstätte und wird daraufhin verhaftet, das Fabriksgelände wird 1941 versteigert. 1944 wird die Familie Pick in Szeged von der SS festgenommen und deportiert. Moric Picks Frau Irma und Tochter Vera überleben das KZ Bergen-Belsen.)

Anwesend bei der Gedenkbegehung für Moric Pick wird auch der Liesinger Bezirksvorstand Gerald BISCHOF sein.

Gedenken wir gemeinsam der beiden Opfer des Holocaust und des nationalsozialistischen Terrors.

Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Ereignisse im Nahen Osten und der Zunahme anitsemitischen Straftaten weltweit, besinnen wir uns selbstredend der Notwendigkeit, gemeinsam jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegenzutreten.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Im Kontext Demokratie: Vortrag „Antisemitismus und Propaganda“ von Robert Patocka

Am Samstag, den 06.04.2024, zwischen 10:00 und 12:00 Uhr, informiert Robert Patocka vom Verein Steine der Erinnerung in seinem Vortrag „Antisemitismus und Propaganda“ darüber, wie Antisemitismus in Sozialen Medien Verbreitung findet.

Im Rahmen der Veranstaltung wird auf die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements für die Aufrechterhaltung einer kritisch geführten gesellschaftlichen Debatte über historische Verantwortung verwiesen, die im Bereich der Erinnerungs-bzw. Gedächtniskultur ihre Verortung findet.

Darüber hinaus wird auch die künftige Rolle Wiens als Demokratiehauptstadt Europas („European Capital of Democracy 2024/2025“) thematisiert.

Helene MAIMANN liest aus ihrem neuen Buch „Der leuchtende Stern. Wir Kinder der Überlebenden.“

Am 4. April 2024, um 19:00 Uhr, liest die Historikerin, Autorin, Kuratorin und Filmemacherin Helene Maimann aus ihrem 2023 im Zsolnay-Verlag erschienen Buch „Der leuchtende Stern. Wir Kinder der Überlebenden.“

Die Autorin erzählt unter anderem von jüdischen und / oder kommunistischen Familien, welche, wie die Eltern der Autorin, vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor dem NS-Regime aus Österreich flüchten mussten. Die einen kämpften in den Internationalen Brigaden in Spanien, in der Resistance und in den Armeen der Alliierten, die anderen überlebten Konzentrationslager oder Sibirien. Selbst Teil der neu entstandenen kulturellen und politischen Avantgarde im Nachkriegsösterreich, erzählt Maimann auch von elterlicher Prägung und Konfrontation mit der Welt der Eltern und von Freunden.

Ort: Bücherei Liesing, Breitenfurter Straße 358, 1230 Wien

Wir ersuchen um Anmeldung bei der Bücherei Lieising unter liesing@buechereien.wien.gv.at oder 01-400023161.

In Kooperation mit dem Verein Steine der Erinnerung in Liesing.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Vortrag “Antisemitismus und Propaganda”

Am 6. April 2024, um 10:00 Uhr, hält Robert Patocka vom Verein Steine der Erinnerung in Liesing einen Vortrag zum Thema “Antisemitismus und Propaganda” und erläutert, wie Antisemitismus in Sozialen Netzwerken Verbereitung findet.

Ort: wohnpartner-Grätzl-Zentrum Atzgersdorf, Steinergasse 36/5/R1, 23.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!