Am 10. Jänner 2023 präsentiert der Verein Steine der Erinnerung in Liesing in Kooperation mit dem Bezirksmuseum Liesing die Broschüre „Zwangsarbeits-und Fremdarbeitslager in Liesing, 1938-1945.“
Der Vortragende Robert Patocka erörtert das Ergebnis eingehender Recherchen des Vereins, die zum Ziel hatten, die Standorte der Zwangsarbeits-und Fremdarbeitslager auf dem Gebiet des heutigen 23. Bezirks zu ermitteln. Die vorgestellte Broschüre beschreibt 26 solcher Standorte, teilweise sehr detailreich, deren Existenz als weitgehend gesichert gelten kann.
Patocka führt aus, dass wiewohl sich die Ermittlung von Angaben zur Nationalität und den Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter*innen als sehr herausfordernd erwies, anhand von Krankenberichten, archivierter Dokumentation von Arbeitsämtern und Krankenkassen und mittels alter Ausweise doch auch konkrete Informationen gewonnen werden konnten.
Was die Nachforschung bzw. Erinnerungsarbeit außerdem erschwerte, so Patocka, sei der Mangel an Zeitzeugen, eine Folge des von den NS-Behörden verfügten Fraternisierungsverbots gegenüber Zwangsarbeiter*innen, das der Bevölkerung jegliche Kontaktaufnahme untersagte, den Informationsaustausch verhinderte und Fehlverhalten auf rigide Art und Weise sanktionierte.
Die Broschüre steht InteressentInnen im Download-Bereich zu Verfügung – zum Lesen, Herunterladen oder Teilen (über das 3-Punkte-Symbol unter dem Lesefeld der Broschüre).